Die europäische Flugsicherung Eurocontrol hat am Dienstagnachmittag in einer Dringlichkeitsmeldung vor militärischen Aktionen über Syrien gewarnt. Seitdem umfliegen die meisten Airlines den syrischen Luftraum weiträumig.

Die Boeing E-6B Mercury der US Navy ist ein fliegender Gefechtsstand, der über große Entfernungen militärische Einsätze leiten kann. Mit Luftbetankung kann der Vierstrahler auf Basis der Boeing 707 tagelang in der Luft bleiben. Foto und Copyright: US Navy  

 

In ihrer «Rapid Alert Notification» vom Dienstag warnte Eurocontrol vor Luftangriffen, Luft-Boden-Raketen und Marschflugkörpern in Syrien, dem östlichen Mittelmeer und in der gesamten Flugsicherungsregion Nicosia. Binnen 72 Stunden sei der Beginn militärischer Aktionen möglich. Die meisten Airlines umfliegen die Krisenregion seitdem weitläufig. Auch die amerikanischen Streitkräfte haben eine aktuelle Warnmeldung für den zivilen Luftverkehr herausgegeben. Die in der Warnung angekündigten Angriffe gelten als mögliche westliche Vergeltung gegen den jüngsten Chlorgasangriff auf die syrische Zivilbevölkerung im syrischen Bürgerkrieg. Der Westen macht dafür die syrische Regierung verantwortlich. Die USA, Großbritannien und Frankreich haben deshalb militärische Vergeltung angedroht.

Öffentliche Flugüberwachungsseiten im Internet zeigten am frühen Mittwoch, dass sich vier Kommandoflugzeuge E-6B Mercury der US Navy über den USA in der Luft befinden. Die fliegenden Gefechtsstände mit den Rufzeichen «EQUAL55», «HOOP46», «NULLO57» und «SEPAL55» könnten einen möglichen Angriff leiten. Großbritannien rief seine militärischen Führungskräfte am Montag zu Planungssitzungen zusammen. Dabei könnten unter anderem acht Tornado GR4 vom Stützpunkt RAF Akrotiri auf Zypern zum Einsatz kommen, die aus größerer Entfernung, außerhalb der syrischen Luftabwehr, «Storm Shadow»-Flugkörper verschießen könnten. Schließlich soll Frankreich den Einsatz von Rafale-Jagdbombern aus St. Dizier erwägen.

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Syrien soll seine Streitkräfte unterdessen in Alarmbereitschaft versetzt und «eingegraben» haben, um möglichen Schlägen zu entgehen. In der vergangenen Nacht war im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen keine Einigung mit Russland erzielt worden, das die syrische Regierung weiterhin militärisch unterstützt.

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www.flugrevue.de/Sebastian Steinke

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