Die Schweizer Belair bereitet ihren Neustart vor: Laut einem Bericht startet die einstige Air-Berlin-Tochter im Sommer mit drei Jets, die wohl vor allem im Wet-Lease für Condor und Thomas Cook fliegen werden.

Flugzeuge der damaligen Air-Berlin-Tochter Belair 2016 in Zürich. © AirTeamImages.com /HAMFive

Die Thomas Cook Group Airlines und Condor werden in diesem Sommer wohl der erste Kunde für den Charterflieger Belair werden. Wie ein Condor-Sprecher airliners.de bestätigte, verhandeln die beiden Seiten über eine Wet-Lease-Vereinbarung.

Demnach sei die Anmietung von zwei bis drei Flugzeugen der Belair für die Cook-Airlines im Gespräch. Sie sollen voraussichtlich im deutschen Markt eingesetzt werden — und nicht in Zürich, wo die Schweizer Fluggesellschaft ihren Sitz hat. Denn am Flughafen Zürich ist Condor in diesem Sommer ohnehin durch zwei Jets von Lauda Motion vertreten, die von der Cook-Airline exklusiv vermarktet werden.

Genehmigung wird für Ende Mai erwartet

Die einstige Air-Berlin-Tochter Belair will rechtzeitig zur sommerlichen Hochsaison den Flugbetrieb wiederaufnehmen. Wie das Fachmagazin «Travel Inside» berichtete, sollen zunächst drei Airbus A320 abheben.

Die Flugzeuge samt Crews seien bereits vorhanden, allerdings stünden noch die Genehmigungen durch das Schweizerische Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) aus. Die Behörde betrachtet Belair nach der Übernahme durch eine Investment-Gesellschaft als eine Neugründung und besteht auf einem vollständigen Zulassungsverfahren.

Derzeit werden die Betriebsbewilligung und das AOC für Ende Mai erwartet, heißt es in dem Bericht. Von Belair selbst war dazu vorerst keine Stellungnahme zu erhalten.

Ab Herbst für den Schweizer Markt im Einsatz

Belair will laut «Travel Inside» bereits im Herbst ein weiteres Flugzeug in die Flotte aufnehmen. Dann sollen auch ein bis zwei Maschinen unter eigener Flugnummer betrieben und bei Schweizer Veranstaltern vermarktet werden. Ein Einzelplatzverkauf ist aber nicht geplant.

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Als Tochtergesellschaft der insolventen Air Berlin stellte Belair Ende Oktober 2017 den Flugverkehr ein — sie flog zuletzt mit vier Airbus-Jets. Danach sollte die Airline liquidiert werden.

Doch in letzter Minute fand sich ein Käufer: Im Januar teilte die Düsseldorfer Beteiligungsgesellschaft SBC mit, dass sie die Schweizer Airline übernimmt. Zu diesem Zeitpunkt waren die rund 200 Mitarbeiter bereits entlassen. Ihnen sollte aber wieder eine Beschäftigung angeboten werden.

Schon bei der Übernahme kündigten die neuen Eigentümer an, die neue Belair solle im Sommer wieder abheben. Der Betrieb wird in Zusammenarbeit mit der Luftfahrtberatung In Avia Aviation organisiert, deren Geschäftsführer Michael Hoevel nun auch Chef der Airline ist.

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