Die Caldener SPD fordert bereits seit längerem die Absetzung des Chefs des Flughafens Kassel-Calden, Ralf Schustereder. Jetzt wollen die Sozialdemokraten ihrem Ziel politisch mehr Druck verleihen.

Kassels Flughafen-Geschäftsführer Ralf Schustereder. © dpa /Uwe Zucchi

Die Caldener SPD erhöht den politischen Druck in Sachen Absetzung des Chefs des Flughafens Kassel-Calden, Ralf Schustereder. Bei der nächsten Sitzung des Gemeindeparlaments am Donnerstag, 13.Oktober, will sie einen entsprechenden Antrag stellen, wie die «HNA» berichtete. Ziel sei eine sofortige Abberufung ohne die Möglichkeit einer Abfindungszahlung.

Die SPD — stärkste politische Kraft in der nordhessischen Gemeinde — hatte bereits im Juli die Ablösung Schustereders gefordert. Als Grund wurden Sorgen genannt, dass Verhandlungen um einen gesicherten Winter- und Sommerflugplan «nicht zielführend und mit dem festen Willen zu einem Abschluss geführt wurden».

Es ist nicht das Mal, dass Schustereder kritisiert wird. So war Ende Juni die Vertriebschefin kurz vor Ende der Probezeit vor die Tür gesetzt worden. Das sei der Versuch der Geschäftsführung gewesen, ein Bauernopfer für ihre eigenen Versäumnisse zu finden, hatte sie erklärt. Auch sie sieht die Schuld daran, dass es im Winter 2016/2017 keine regelmäßigen Ferienflüge gebe, bei der Geschäftsführung.

Germania zieht sich zurück

Zwischenzeitlich hat auch die Fluggesellschaft Germania angekündigt, sich vom krisengeschüttelten Regionalflughafen zurückziehen und im Sommer 2017 keine Flüge mehr aus Nordhessen anbieten. Die Airline bietet derzeit als einzige Fluggesellschaft Linienflüge von und nach Kassel-Calden an.

Der defizitäre Airport steht seit seiner Eröffnung 2013 wegen hoher Kosten und mangelnder Auslastung in der Kritik. Erst unlängst hatte Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) die Kosten für den Flughafenbau auf mittlerweile rund 282 Millionen Euro taxiert — elf Millionen Euro mehr als zuletzt geplant.

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An dem Regionalflughafen sind außer dem Land auch die Stadt und der Landkreis Kassel sowie die Gemeinde Calden beteiligt, die Ende Februar mit einem Ausstieg aus der Flughafengesellschaft gedroht hatte.

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