Die HNA-Frachttochter Suparna Airlines ist am Flughafen Hahn gelandet – mit sieben Stunden Verspätung. Das Cargo-Geschäft am Hunsrück-Airport soll nun wachsen. Wann auch Passagiermaschinen nach China starten, ist noch unklar.

Fracht der chinesischen HNA-Tochter Suparna wird am Flughafen Hahn entladen.
© dpa — Thomas Frey

HNA-Sprecher Christoph Goetzmann.

HNA-Sprecher Christoph Goetzmann.
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Frachtmaschine der Suparna landet am Flughafen Hahn.

Frachtmaschine der Suparna landet am Flughafen Hahn.
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Der Käufer des Flughafens Hahn, der chinesische Konzern HNA, hat beim Start seiner zusätzlichen Frachtflüge in den Hunsrück eine Verspätung bei der Premiere erlebt. Die HNA-Tochter Suparna Airlines sollte am Montag erstmals von China zum Hahn und wieder zurück fliegen. «Das Flugzeug hat unglücklicherweise sieben Stunden Verspätung», sagte HNA-Sprecher Christoph Goetzmann.

Er kündigte einen deutlichen Ausbau des Frachtgeschäfts im Hunsrück an. «Das wird nicht schnell gehen», fügte Goetzmann hinzu. Gefragt sei kein Strohfeuer, sondern ein zwar preislich attraktives, aber auch nachhaltiges und langfristiges Vorgehen. Das könne durchaus zeitweilig von anderen Flughäfen mit günstigeren Angeboten für Airlines unterboten werden.

Zur flugrechtlich schwierigeren Aufnahme von China-Passagierflügen am bislang defizitären Airport Hahn äußerte sich Goetzmann nicht. Hier gilt es als unsicher, ob sie schon im kommenden Jahr beginnen können. HNA hatte ursprünglich je drei wöchentliche Fracht- und Passagierflüge vom Hunsrück nach China angekündigt.

Erster HNA-Airport in Europa

Vor fast drei Wochen kaufte der große Mischkonzern die 82,5 Prozent des Landes Rheinland-Pfalz am Hahn — Hessen hält weiterhin 17,5 Prozent. Es ist der erste HNA-Airport in Europa.

Goetzmann betonte, schon jetzt entwickele sich hier das Frachtgeschäft sehr positiv: Im Juli seien 9000 Tonnen verladen worden — 78 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Juli 2017 seien es 58.000 Tonnen gewesen — eine Steigerung um 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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Der HNA-Sprecher stellte in Aussicht, dass sich die Zahl der neuen Flüge der Suparna Airlines (vormals Yangtze River Express) vom Hahn zum chinesischen Flughafen Xi’an Yianyang International Airport in den kommenden Monaten erhöhen könnte.

Frequenz der Frachtflüge nimmt zu

Die zwei wöchentlichen Frachtflüge der Etihad Airways vom Hunsrück nach Abu Dhabi werden laut des Flughafens Hahn seit Kurzem jede Woche durch zwei Frachtverbindungen nach Bogotá ergänzt.

Die Air Atlanta Icelandic wolle ihre zwei wöchentlichen Frachtflüge vom Hunsrück in die USA auf drei aufstocken und erwäge auch Verbindungen nach China und Afrika. Hinzu kommt neuerdings die russische Air Bridge Cargo, die zweimal pro Woche das Dreieck Moskau-London-Hahn-Moskau fliegt.

SPD-Politiker lobt chinesischen Konzern

HNA hatte sich in deutschen Medien zuletzt mit Vorwürfen von Intransparenz, zu raschem Wachstum und zu großer Staatsnähe in China konfrontiert gesehen. Der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD) wies dies zurück. Er nannte HNA einen verlässlichen Partner mit viel Erfahrung mit Airlines, Flughäfen und Touristik.

Den Kaufpreis von 15,1 Millionen Euro für den bislang 100-prozentig staatlichen Flughafen Hahn habe HNA schon vor der Unterzeichnung des Kaufvertrags überwiesen. Auch die positiven Bescheide nach dem Außenhandelswirtschaftsgesetz und vom Bundeskartellamt hätten früh vorgelegen. Mit Blick auf die Tausenden Arbeitsplätze, die vom Hahn abhängen, betonte Stich:

Die Region hofft auf die HNA.

Randolf Stich (SPD), Innenstaatssekretär von Rheinland-Pfalz
Flughafen von Deutschland