Zu teuer, keine Auslastung — mit diesen Vorwürfen muss der Flughafen Kassel-Calden leben. Inzwischen gibt es einen neuen Chef: Lars Ernst. Dieser hat jetzt erläutert, was er plant und was seine Ziele sind.

Lars Ernst ist Geschäftsführer des Flughafens Kassel-Calden. © dpa /Swen Pförtner

Mehr Frachtflüge, mehr Urlaubsflieger und ein Ausbau als Luftfahrtstandort: So will der neue Geschäftsführer des Kassel Airports die Zukunft des nordhessischen Regionalflughafens sichern. Lars Ernst (43) hat am 1. April die Geschäftsführung übernommen, jetzt ist er offiziell vorgestellt worden. Er übernimmt keine leichte Aufgabe, die jetzt vorgelegte Bilanz des Flughafens für das vergangene Jahr ist durchwachsen.

Das Betriebsdefizit blieb bei 6,17 Millionen Euro, liegt aber im Soll der Landesregierung. Das Volumen der Luftfracht verzehnfachte sich auf etwas mehr als 1860 Tonnen. Weil es im Winter keine Linienflüge gab, sank die Zahl der Passagiere von 65.000 auf rund 55.000.

Defizit soll jährlich um zehn Prozent gesenkt werden

Bessere Zahlen soll das neue Flugangebot bringen: Ab Juli will die Fluggesellschaft Sundair mit 13 wöchentlichen Flügen zu Ferienzielen starten. Die Nachfrage sei groß, sagte Ernst. Die Passagierzahl soll auf 60.000 steigen, im nächsten Jahr auf bis zu 100.000. Auch im Winter werde geflogen, sagte Ernst, ohne aber Ziele zu nennen.

Die Vorgabe, das Defizit jedes Jahr um zehn Prozent zu senken, werde der Kassel Airport einhalten, kündigte Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) an. Zu sagen, wann die schwarze Null erreicht werde, sei aber unseriös.

Zuversichtlich zeigte sich Schäfer mit Blick auf die Überprüfung, die die schwarz-grüne Landesregierung vereinbart hat. Es sei klar, dass das touristische Angebot über die Zukunft des Regionalflughafens entscheide. «Und es sieht so aus, als ob das Konzept aufgeht», fügte Schäfer hinzu.

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