Halbjahresbilanz bei Easyjet: Die Briten verbuchen mehr Umsatz und reduzieren das Minus unterm Strich. Gleichzeitig geben sie auch erstmals einen Einblick in ihr Engagement am Flughafen Berlin-Tegel.

Easyjet in Tegel: Seit Jahresanfang steuert der Billigflieger auch den Cityairport der deutschen Hauptstadt an. © airliners.de /Andreas Sebayang

In seinen Halbjahresergebnissen gibt Billigflieger Easyjet erstmals einen Einblick in das Engagement am Flughafen Berlin-Tegel. In Tegel hat man 42 Millionen Pfund (umgerechnet rund 47,7 Millionen Euro) Umsatz erwirtschaftet, allerdings blieb unterm Strich ein Minus von 38 Millionen Pfund (43,9 Millionen Euro). Auf jeden einzelnen Sitz gerechnet bedeutet dies knapp 36 Pfund (41 Euro) Umsatz bei knapp 57 Pfund (65 Euro) Kosten und einem Verlust von 32 Pfund (36 Euro) nach Steuern.

700.000 Passagiere in Tegel

Auch die Passagierzahlen für das erste halbe Jahr veröffentlichten die Briten — hier ebenfalls den kumulierten Wert für Tegel von Januar bis März: So seien allein dort in den ersten drei Monaten seit Beginn der Operations rund 700.000 Passagiere befördert worden — angeboten hat Easyjet nach eigenen Angaben dort 1,2 Millionen Sitze. Das entspräche einer Auslastung von 63,4 Prozent.

Nach der Insolvenz der Air Berlin hatte Easyjet für rund 40 Millionen Euro unter anderem «Vorfeldpositionen» des Krisen-Carriers an derem ehemaligen Hub Berlin-Tegel übernommen. Seit Januar starten die Briten auch vom Cityairport der deutschen Hauptstadt. Setzt man dort aktuell noch vermehrt auf Wet-Leases, sollen spätestens im Herbst 25 auf die österreichische Tochter Easyjet Europe registrierte Maschinen in Tegel stationiert sein.

Halbjahreszahlen

Insgesamt verbucht Easyjet fürs erste Halbjahr einen deutlich niedrigeren Verlust als im Vorjahreszeitraum. So hat sich das Ergebnis nach Steuern von minus 192 Millionen Pfund (182 Millionen Euro) auf minus 54 Millionen Pfund (61 Millionen Euro) verbessert. Ohne die Anlaufverluste in Tegel hätte das Minus nur 16 Millionen Pfund (18 Millionen Euro) betragen. Der Umsatz von Easyjet stieg um knapp 20 Prozent auf fast 2,2 Milliarden Pfund (2,6 Milliarden Euro). Der Billigflieger spricht von «einem der besten Winter jemals». Die positiven Ergebnisse wurden unter anderem auch dadurch verstärkt, dass «andere Fluggesellschaften in Easyjet-Märkten ihre Kapazitäten reduziert» hätten. Einzelheiten nennt Easyjet dazu nicht. (dpa, cs)

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Umsatz von Easyjet in den ersten Halbjahren 2009-2018

Angaben in Milliarden Pfund

2009
1.03

2010
1.17

2011
1.27

2012
1.47

2013
1.60

2014
1.70

2015
1.77

2016
1.78

2017
1.83

2018
2.18

Die Grafik zeigt die Umsatzentwicklung von Easyjet in den ersten Halbjahren der vergangenen zehn Geschäftsjahre. Quelle: Easyjet

Für den Aufbau der Tegel-Operations planen die Briten weiterhin mit rund 75 bis 95 Millionen Pfund (85 bis 108 Millionen Euro), wodurch sich die Investitionsausgaben im Gesamtjahr auf rund 1,2 Milliarden Pfund (1,4 Milliarden Euro) erhöhen würden — eine ähnlich hohe Summe wie bislang kalkuliert. Allerdings geht der Low-Cost-Carrier davon aus, dass die Tegel-Einmalkosten aufgrund geringerer Leasingkosten noch einmal sinken. Das Vorsteuerergebnis fürs Gesamtjahr soll somit zwischen 530 und 580 Millionen Pfund liegen — im vergangenen Geschäftsjahr waren es noch 302 Millionen Pfund (343 Millionen Euro).

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