Die chinesische SYT wollte den Flughafen Hahn kaufen — doch der Deal platzte. Grund sind Ungereimtheiten bei einem Bankbeleg. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Doch bis es Ergebnisse gibt, könnte es noch dauern.

Vor kreuzenden Flugzeugen warnt ein Schild auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt-Hahn. © dpa /Fredrik von Erichsen

Bereits vor einem Jahr ist der Verkauf des Hunsrück-Flughafens Hahn an die mutmaßlich betrügerische Firma SYT geplatzt — doch die Ermittlungen könnten sich noch länger hinziehen. Erst kürzlich durchsuchten Beamte Wohn- und Geschäftsräume in Rheinland-Pfalz, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz bestätigte.

Von der noch «einige Zeit» andauernden Auswertung der sichergestellten Beweismittel könne auch abhängen, ob künftig möglicherweise Beamte sogar nach China reisen müssten. Dies sei aber noch völlig ungewiss, hieß es.

Das rheinland-pfälzische Innenministerium hatte 2016 der Shanghai Yiqian Trading (SYT) in einer Strafanzeige Fälschung eines Bankbelegs und arglistige Täuschung vorgeworfen. Nach Auswertung von Unterlagen, die das Ministerium übermittelt hatte, und des Gutachtens des Landesrechnungshofs zum gescheiterten Hahn-Verkauf leitete die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte ein. Der Verdacht bezieht sich nach aktuellen Angaben auf insgesamt sechs Bankbelege und sonstige Bestätigungen von angeblich unterschiedlichen Ausstellern.

Rheinland-Pfalz verkaufte inzwischen seine Anteile von 82,5 Prozent am Flughafen Hahn an den chinesischen Konzern HNA. Die Transaktion für den hessischen Anteil von 17,5 Prozent ist verschoben. Er sollte an die pfälzische ADC GmbH gehen.

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