Der Verkehr am Flughafen Frankfurt wächst zu schnell. In den bestehenden Terminals herrscht häufig Enge. Das wird Thema auf dem bevorstehenden Aktionärstreffen von Betreiber Fraport.

Beamte der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt. © dpa /Frank Rumpenhorst

Auf der für diesen Dienstag geplanten Hauptversammlung des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport wird es viel um die Bewältigung des aktuellen Passagierbooms gehen. Deutschlands größtes Luftdrehkreuz ächzt unter der starken Nachfrage und der gleichzeitigen Dauerkritik der Hauptkundin Lufthansa.

Passagierzahlen Flughafen Frankfurt

Angaben in Millionen

2010
53.0

2011
56.4

2012
57.5

2013
58.0

2014
59.6

2015
61.0

2016
60.8

2017
64.5

2018
68.5

Angabe für 2018 ist eine Prognose. Quelle: Fraport

Geschäftlich kann Vorstandschef Stefan Schulte vor allem auf Erfolge der weltweit betriebenen Tochterflughäfen und Beteiligungen verweisen, die inzwischen ein knappes Drittel zum Gewinn (Ebitda) beitragen. Zuletzt kamen 14 Regionalflughäfen in Griechenland sowie zwei brasilianische Airports neu ins Portfolio.

Terminalausbauten frühestens in zwei Jahren fertig

Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt arbeitet immer häufiger an der Kapazitätsgrenze seiner beiden Passagierterminals. Nach einem überraschend starken Passagieranstieg im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent erwartet Fraport auch 2018 eine ähnliche Steigerung auf dann bis zu 68,5 Millionen Fluggäste. Und das ist schon vorsichtig geschätzt, denn in den ersten vier Monaten dieses Jahres sind bereits fast neun Prozent mehr Fluggäste gekommen.

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Da zusätzliche Terminalkapazitäten in Form eines neuen Abfertigungsgebäudes frühestens in zwei Jahren zur Verfügung stehen werden, müssen die Abläufe verbessert werden. Flaschenhälse in den kommenden verkehrsstarken Sommermonaten sind die Grenzkontrollen der Bundespolizei sowie die Überprüfung der Passagiere und ihres Gepäcks.

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Über drei Milliarden Euro Umsatz angepeilt

Hier sind die Frankfurter Kontrolllinien nur halb so effektiv wie beispielsweise in Amsterdam, doch praktische Abhilfe scheitert bislang an fehlenden technischen Vorrichtungen und fehlendem Personal. Fraport will den Prozess nun selbst mit Hilfe privater Dienstleister organisieren und verlangt dafür grünes Licht der Politik.

Bislang hat noch die Bundespolizei die Aufsicht über die Personenkontrollen. Im bevorstehenden Sommer werden im völlig überlasteten Terminal 1 zwei zusätzliche Kontrollstrecken eingerichtet.

Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern seine Erlöse um 13,5 Prozent auf gut 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich sank der Gewinn wegen Sondereffekten aus dem Vorjahr aber um zwölf Prozent auf 330 Millionen Euro. Als Dividende hat das Unternehmen den Aktionären unverändert 1,50 Euro pro Anteil vorgeschlagen. Einen Zuschlag soll es erst im laufenden Jahr geben, wenn auch der Gewinn wieder auf 400 bis 430 Millionen Euro steigen soll. Der MDax-Konzern peilt bis zu 3,1 Milliarden Euro Umsatz an.

Operatives Ergebnis 2017

Aviation
Verkauf und Grundeigentum
Ground Handling
Internationale Aktivitäten

Angaben in Millionen Euro
132
294
12
205

Die Grafik zeigt die Anteile der verschiedenen Fraport-Bereiche am operativen Konzernergebnis. Quelle: Geschäftsbericht

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