Die hessische Landesregierung glaubt weiter an den viel kritisierten Flughafen Kassel-Calden. Die Opposition dagegen vergleichten den Airport mit einer Bushaltestelle.

Der Schriftzug «Kassel Airport» an einem Gebäude des Flughafens Kassel-Calden. © dpa /Swen Pförtner

Die hessische Landesregierung sieht weiterhin Chancen dafür, dass sich der Flughafen Kassel-Calden zufriedenstellend entwickelt und seine jährlichen Defizite sinken. Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) erklärte jetzt im Wiesbadener Landtag, dass sich das Frachtgeschäft sehr gut entwickele, auch wenn dies in «bescheidenen Dimensionen» der Fall sei. Dem Antrag der Linken, bei dem defizitären Flughafen die «Reißleine zu ziehen», erteilte er eine klare Absage.

Zuvor hatte die Linken-Abgeordnete Marjana Schott erklärt, dass man für den Transport von durchschnittlich 102 Passagieren am Tag keinen Verkehrsflughafen betreiben müsse. «An vielen Bushaltestellen in Nordhessen werden deutlich mehr Menschen befördert», sagte sie. Die im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen vereinbarte Verringerung des jährlichen Defizits von zehn Prozent sei nicht realistisch.

Die Baukosten für den Flughafen Kassel-Calden betrugen 282 Millionen Euro. Die Zahl der Passagiere blieb mit 65.000 (2015) hinter den Erwartungen zurück. Das Betriebsdefizit soll laut Geschäftsplan von 8,1 Millionen Euro 2014 auf 2,7 Millionen Euro im Jahr 2019 gesenkt werden. 2015 waren es rund 6,1 Millionen Euro.

Das Land Hessen hält 68 Prozent der Anteile der Betreibergesellschaft. Je 13 Prozent halten Stadt und Landkreis Kassel, die Gemeinde Calden sechs Prozent. Derzeit ist der Airport im Winterschlaf — es gibt keinen touristischen Winterflugplan.

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