Erneut eine Erfolgsmeldung für Kassel Airport: Der krisengeschüttelte
Regionalflughafen hat einen weiteren Frachtkunden gewonnen — und zwar
von einem Mitbewerber.
Der Schriftzug «Kassel Airport» an einem Gebäude des Flughafens Kassel-Calden. © dpa /Swen Pförtner
Der Paketdienst GLS nutzt von Januar 2017 an Kassel Airport für seine Luftexpressfracht. Viermal pro Woche werde nachts ein Frachtflieger abgefertigt, der aus Kassel nach England startet, teilte der Regionalflughafen jetzt mit. Besonders für den Online-Handel und die Expressfracht biete Kassel Airport kurze Transitzeiten.
Flughafen-Chef Ralf Schustereder sagte, die Zusammenarbeit zeige die Entwicklungsmöglichkeiten des Airports im Bereich Luft- und Expressluftfracht. Der Flughafen-Aufsichtsratschef, Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU), betonte: «Nordhessen ist ein starker Logistik-Standort. Auch für diese Branche gewinnt der Flughafen offenbar weiter an Bedeutung.»
Luftfracht als weiteres Standbein
Derzeit fliegt GLS als Deutschlands viertgrößter Paketdienst der Mitteilung zufolge noch vom rund 70 Kilometer entfernten Flughafen Paderborn/Lippstadt. Kassel liege für GLS geografisch günstiger, sagte Dietmar Rau, Director Express bei GLS. Dies spare «über 25.000 Kilometer Anfahrt im Jahr und damit wertvolle Zeit für eilige Sendungen».
Der Kassel Airport sieht Frachtverkehr mittel- und langfristig als weiteres Standbein neben Urlaubs- und Geschäftsflügen. Seit November 2015 gibt es am Flughafen fünf bis sechs wöchentliche Frachtflüge. Bereits bekannt ist, dass von Juli 2017 an die Fluggesellschaft Sundair für Urlauber eine Maschine vom Typ Airbus A319 in Calden stationieren will.