Der frühere CDU-Politker Friedrich Merz ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender am Flughafen Köln/Bonn. Nachdem der erste Anlauf vor zwei Wochen gescheitert war, wurde Merz heute vom Kontrollgremium gewählt.
Friedrich Merz. © dpa
Der frühere CDU-Politiker Friedrich Merz ist neuer Aufsichtsratschef des Flughafens Köln/Bonn. Der 62-Jährige wurde am Montag an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt, wie der Flughafen mitteilte. Merz ersetzt den ehemaligen Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD). Dieser war per Umlaufverfahren seines Amts enthoben worden.
Um die Personalie Merz hatte es zuletzt erheblichen Streit gegeben. Der erste Anlauf für die Wahl war vor zwei Wochen an einem Formfehler gescheitert. Der Aufsichtsrat konnte sich bei seiner Sitzung nicht auf eine Erweiterung der Tagesordnung einigen.
Merz, der von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vorgeschlagen wurde, stößt bei der Opposition im Landtag auf viel Kritik: Sie befürchtet einen Schritt in Richtung einer Privatisierung des zweitgrößten NRW-Airports.
Zwar hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einen Verkauf der Landesanteile am Flughafen Köln/Bonn wiederholt ausgeschlossen, dennoch liegen die Privatisierungspläne derzeit nur auf Eis.
Land, Bund und die Stadt Köln halten jeweils ein knappes Drittel der Gesellschafteranteile an dem Flughafen. Das Bundesfinanzministerium prüft einen Verkauf des Bundes-Anteils.
Zukunft Garvens entscheidet sich am Freitag
Ein weiteres schwelendes Thema am Flughafen ist die Zukunft von Flughafenchef Michael Garvens. Mitte November war er vorläufig beurlaubt worden, setzte aber per Einstweiliger Verfügung seine Rückkehr an den Arbeitsplatz durch.
Der Aufsichtsrat erklärte, gegen die Verfügung nicht vorgehen zu wollen. Spätestens in seiner Sitzung am 15. Dezember werde man über mögliche Konsequenzen entscheiden. Die Vorwürfe gegen Garvens sollten aber zuvor durch Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte abschließend geklärt werden.