Kurz vor dem Neustart von Lauda Motion brodelt es innerhalb der Airline. Mitarbeiter sprechen von «Chaos» und rügen Niki Lauda, weil viel Grundlegendes nicht kommuniziert sei.

Niki Lauda (Foto: formula1wolf, gepostet auf Flickr, CC BY-NC-ND 2.0) © formula1wolf

Vor dem Start der um Niki erweiterten Airline Lauda Motion mehren sich kritische Stimmen in dem Unternehmen. Aus Mitarbeiterkreisen hört airliners.de, dass «Chaos in Wien» herrsche. Manager Niki Lauda verweist auf Anfrage lediglich auf ein Pressegespräch am Freitag, bei dem die Pläne der Airline vorgestellt werden sollen.

Dabei scheint die Geduld der Belegschaft mittlerweile überstrapaziert: Bei den Mitarbeitern geht das Gerücht um, dass noch nicht feststehe, mit wie vielen und welchen Flugzeugen Lauda Motion abheben werde. «Jeden Tag gibt es neue Informationen, die wir nur häppchenweise erfahren.»

Nicht alle bekamen ein Job-Angebot

In Medien hieß es zu Wochenbeginn, dass Lauda keinesfalls jedem Mitarbeiter ein Job-Angebot unterbreitet hat. So soll er nur einem Bruchteil des ehemaligen Niki-Personals einen Arbeitsplatz angeboten haben. Mit der Ankündigung, alle 1000 Mitarbeiter übernehmen zu wollen, hatte er sich im Bieterkampf letztlich gegen Vueling (Anisec) durchgesetzt.

Zudem setzt Lauda wohl erneut auf Leiharbeit. So hat er interessierten neuen Mitarbeitern zwei Arbeitsverträge vorgelegt: einen bei Lauda Motion direkt und einen bei einer Personalleasing-Tochter. «Er ist ein Ausbeuter alter Schule», kommentiert ein Flugbegleiter die Situation.

Hälfte der Niki-Slots zurückgegeben

Der Umgang mit dem Personal macht sich nun offenbar bemerkbar: Da «viele» Co-Piloten fehlen würden, musste Lauda rund die Hälfte der ursprünglichen 60.000 Niki-Slots an den Flughafenkoordinator zurückgeben. Allerdings weisen Branchenkenner daraufhin, dass für Niki in der Hochzeit fast 35 Flugzeuge unterwegs waren,

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Auch davon, dass der Flughafen Wien Drehkreuz der neuen Airline werde, sei «nichts zu merken», heißt es bei Mitarbeitern. Offenbar ist dieser Eindruck auch dadurch entstanden, dass Lauda Motion laut Medienberichten zunächst gar nicht am größten Flughafen Österreichs starten will.

Interne Flottenübersicht aufgetaucht

Der bisherige Business-Flieger Lauda Motion soll Ende März erneut abheben — inklusive der im Januar gekauften ehemaligen Air-Berlin-Tochter Niki. Nach eigener Auskunft nutzt Lauda dafür ehemalige Niki-Flugzeuge, die er von Eurowings zur Verfügung gestellt bekommt. In der vergangenen Woche war eine interne Flottenübersicht aufgetaucht.

Die Kapazitäten von fünf Maschinen von Lauda Motion werden exklusiv über Condor verkauft, außerdem ist ein Wet-Lease für Eurowings im Gespräch. Noch verkauft die österreichische Airline selbst keine Tickets, sondern setzt auf eine Vertriebskooperation mit Condor. Das soll sich in wenigen Tagen ändern, heißt es.

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