Lufthansa Technik wird die Restaurierung ihrer Lockheed Super Star aus Auburn, USA, nach Deutschland verlegen. Dazu werden die Flügel der historischen Viermot abgenommen.

Die Lockheed Super Star von Lufthansa soll aus Auburn nach Deutschland umziehen. Dazu sollen ihre Flügel abgenommen werden. Foto und Copyright: Lufthansa Technik  

 

Die Zeitung «Sun Journal» aus Auburn meldete die überraschende Ankündigung am Donnerstag. Demnach habe Lufthansa Technik am Donnerstag die Gemeinde Auburn informiert, dass das zehnjährige Restaurierungsvorhaben in Deutschland fortgesetzt werde. Dazu ziehe die Lockheed L-1649A Constellation noch in diesem Jahr um. 70 Personen sind derzeit unter Projektleiter Oliver Sturm mit den Restaurierungsarbeiten beschäftigt, die einmal die lufttüchtige Wiederherstellung der historischen Viermot zum Ziel haben. Lufthansa hatte 2007 insgesamt drei der legendären Kolbenmotor-Oldies mit Ersatzteilen erworben, um eine davon wieder lufttüchtig zu machen. Die besterhaltene Werknummer 1018, ein früheres TWA-Flugzeug, wurde dafür ausgewählt.

Laut «Sun Journal» habe Sturm erklärt, das Flugzeug sei «zu komplex zum Fertigstellen» weil es ein sehr altes Flugzeug aus den 50er Jahren sei. Die Entscheidung sei noch ganz neu, so dass noch keine näheren Informationen über die Folgen für Restaurierungsmannschaft und Flugzeug vorlägen. Lufthansa Technik sprach den örtlichen Mitarbeitern und Geschäftspartnern bereits ihren Dank für die gute Zusammenarbeit aus. Das Flugzeug beende nun einen wichtigen Abschnitt und werde in Deutschland als leuchtendes Beispiel des deutsch-amerikanischen Luftfahrtvermächtnisses die langen Beziehungen zwischen beiden Nationen verkörpern. Experten von beiden Seiten des Atlantiks würden die Restaurierung fortsetzen.

Auburns Bürgermeister Jason Levesque nannte es eine Ehre, den Ort der bisherigen Restaurierung zur Verfügung gestellt zu haben und die Crew zu beherbergen. «Wir sind traurig, dass das Projekt früher als ursprünglich geplant nach Deutschland umzieht. Jetzt blicken wir auf die Infrastruktur, die zurück bleibt und auf die wirtschaftlichen Folgen», zitierte das «Sun Journal» den Bürgermeister.

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Für den Umzug will Lufthansa Technik die Flügel der Viermot abnehmen. Ob danach noch eine flugfähige Wiederherstellung möglich ist, wurde noch nicht bestätigt. Die Flügel sind normalerweise nicht abnehmbar und werden bei der Endmontage beim ursprünglichen Hersteller für ein komplettes Flugzeugleben unlösbar miteinander verbunden.

UPDATE:
Lufthansa Technik wollte am Freitag gegenüber der FLUG REVUE nicht bestätigen, dass die Renovierung fortgesetzt wird. Die Super Star sei «ein Konzernthema», LHT sei nur Auftragnehmer. Die Webseite «Connie Survivors» hatte gemeldet, nach Renovierungskosten von bisher 200 Millionen Dollar habe der Konzern entschieden, das Vorhaben abzubrechen.

UPDATE 2:
Lufthansa Sprecher Wolfgang Weber erklärte am Freitag gegenüber der FLUG REVUE, bisher sei nur die Entscheidung gefallen, dass die Super Star nach Deutschland umziehe. Wann und wie dies geschehe, sei noch offen. Ebenso sei noch offen, ob eine flugfähige Restaurierung des Oldtimers möglich sei.
Auf die Frage der FLUG REVUE, ob eventuell eine Lufthansa-Kooperation mit der Schweizer «Breitling Connie» denkbar wäre, sagte Weber, hierzu seien ihm keine Überlegungen bekannt.

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