Über die Hälfte der verspäteten Landungen am Flughafen Düsseldorf im Mai hat nach airliners.de-Informationen einen ATC-Hintergrund. Indes klagt auch Ryanair lautstark über die Flugsicherung.

Blick auf den Flughafen Düsseldorf © Christian Behrens / Flughafen Düsseldorf

Der Flughafen Düsseldorf spricht für fast Dreiviertel der verspäteten Landungen im Mai die Airlines von jeder Schuld frei. So sind nach exklusiven airliners.de-Informationen aus Airport-Kreisen über 50 Prozent der Delays auf Flugverkehrskontrolle (ATC, Air Traffic Control) zurückzuführen — also beispielsweise auf durch Lotsenstreiks bedingte Luftraumsperrungen. Gut ein Fünftel der Delays gehen auf Unwetter zurück.

  • Flugsicherungsgründe dürften vor allem Luftraumsperrungen infolge des Fluglotsenstreiks beispielsweise in Frankreich und Griechenland gewesen sein. Für kommendes Wochenende hat Eurocontrol neue Arbeitsniederlegungen der französischen Lotsen gemeldet;
  • Beim Wetter ist zu erwähnen, dass NRW im vergangenen Monat von überdurchschnittlichen vielen Unwettern heimgesucht wurde, infolge derer viele Flughäfen zeitweise den Betrieb einstellen mussten.

Etliche Verspätungen gehen in Düsseldorf auf das Konto von Homecarrier Eurowings. Ein Insider drückt es so aus: «Bei mehr als sieben von zehn Verspätungen ist die Airline machtlos. Das zeigt die Dimension auf, wie sehr insbesondere die Flugsicherungen zurzeit das Chaos am Himmel produzieren, nicht die Airlines.»

Eurowings-Chef Thorsten Dirks machte in dieser Woche ebenfalls klar, dass seine Airline für die vergangenen Verspätungen kaum verantwortlich gemacht werden könne: «Wir haben pro Woche drei Blitzeinschläge auf dem Boden bei Flugzeugen. Die fallen natürlich erst einmal aus für zwölf bis 16 Stunden, weil sie gecheckt werden müssen.»

Ryanair spricht von «Streik-Skandal»

Auch Billigflieger Ryanair gerät aktuell wegen vieler Verspätungen und vor allem Annullierungen in die Schlagzeilen. Im Mai fielen im gesamten Ryanair-Netz nach eigenen Angaben über 1100 Flüge aus.

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Verantwortlich hierfür seien ebenfalls vor allem die Streiks der Fluglotsen in mehreren europäischen Ländern. Die Iren sprechen inzwischen von einem «Streik-Skandal» der Flugsicherungen und haben bereits die EU-Kommission eingeschaltet. «Enough is enough», so Marketing-Chef Kenny Jacobs.

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— Ryanair (@Ryanair) 12. Juni 2018
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