Die amerikanische Luft- und Raumfahrt-Forschungsbehörde NASA führt im Herbst eine Serie von Überschall-Testflügen über Land durch, um die Akzeptanz der Lärmbelastung durch die Bevölkerung zu prüfen.

Eine Boeing F-18 der NASA wird im November Überschall-Testflüge über Texas durchführen, um die Lärmbelastung am Boden zu ermitteln. Foto und Copyright: NASA  

 

Die NASA kündigte für November eine Serie von zivilen Überschall-Testflügen «QSF-18» über Galveston in Texas an. Normalerweise verbietet die FAA jeglichen, zivilen Überschall-Flugverkehr über Land. Die Überschall-Testflüge sollen prüfen, ob die Bevölkerung die Lärmbelastung durch den Überschall-Knall akzeptiert, wenn künftige «leise» Überschallflugzeuge ihren Dienst aufnehmen. Ein normaler Überschallknall klingt wie ein scharfer Peitschenknall und besteht aus einer charakteristischen, schnellen Abfolge zweier Lärmspitzen.

Für die Überschallflüge nutzt die NASA eines ihrer zweistrahligen Boeing F-18-Testflugzeuge. Mit den Testflügen soll auch die Methodik für die Erprobung und Vermesserung des späteren «Low Boom Flight Demonstrator» (LBFD) entwickelt werden, den Lockheed bis 2021 für die NASA baut. Er soll durch seine spezielle Formgebung weniger laut knallen. Der Knall soll am Boden nur wie ein sanftes Türenzuschlagen ankommen.

Für die Testflüge wird die bis zu Mach 1.7-schnelle F-18 in Ellington bei Galveston starten, auf 49.000 Fuß Höhe (15.000 Meter) steigen und dann im Sturzflug gezielt die Schallmauer durchbrechen. Durch das genau geplante Sinkflugprofil soll die spätere Lärmausbreitung des LBFD simuliert werden.

Ohne die ausdrückliche Akzeptanz seitens der Bevölkerung gilt künftiger Überschall-Flugverkehr über Land als nicht genehmigungsfähig. Die FAA verbietet bisher jeden zivilen Überschallflug, unabhängig vom entstehenden Lärm, als striktes Tempolimit. Nur über der nahezu unbewohnten Mojave-Wüste gibt es ein kleineres Testfluggebiet.

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