Deutschlands größter Airport in Frankfurt baut an und installiert neue Kontrollspuren. Die ersten sollen noch im Mai in Betrieb gehen. Gleichzeitig kritisiert Fraport-Chef Schulte rechtliche Beschränkungen.

Sicherheitskontrolle am Flughafen. © dpa /Frank Leonhardt

Ende Mai soll am Frankfurter Flughafen mehr Platz für Sicherheitskontrollen geschaffen werden: Dann gehen laut Mitteilung des Airport-Betreibers Fraport die ersten neuen Kontrollspuren in Terminal 1 in Betrieb. Anfang 2019 sollen dort bis zu zehn weitere eingerichtet werden. Im Terminal 2 werden bis Juni im Non-Schengen-Bereich vier dezentrale Kontrollen erweitert und bis Herbst zwei zusätzliche Kontrollspuren im Schengen-Bereich geschaffen.

Da zusätzliche Kontrollspuren auch zusätzlichen Platz erfordern, wird das Terminal 1 um eine Leichtbauhalle ergänzt. Derzeit befinden sich an der Stelle noch Kurzzeitparkplätze.

Wachstum stärker als gedacht

Aufgrund stark steigender Passagierzahlen, kommt es seit Wochen vermehrt zu langen Wartezeiten bei den Fluggastkontrollen. «Die Sicherheitsdienstleister können maximal mehr Personal schulen und einstellen», so Fraport-Chef Stefan Schulte. Er kritisiert zudem: «Hohe bauaufsichts- und brandschutzrechtliche Anforderungen in Deutschland stellen uns darüber hinaus aktuell vor große Herausforderungen.»

Das zuständige Bundesinnenministerium passt die Bedarfsprognose an notwendigen Arbeitsstunden aufgrund der Wachstumsaussichten von Airlines und Airport regelmäßig an. Doch: «Das Passagierwachstum am Flughafen Frankfurt ist viel stärker als von allen Beteiligten, auch den Airlines, vorhergesehen. Solange das zuständige Bundesinnenministerium die Prozessabläufe an den Kontrollstellen nicht effizienter und schneller gestaltet, können wir nur zusätzliche Kontrolllinien schaffen.» so Schulte.

Wachstum

2016 hat der Flughafen Frankfurt an 37 Tagen mehr als 200.000 Passagiere gezählt. Im vergangenen Jahr waren es bereits 97 Tage und für das laufende Jahr ist die Prognose kürzlich von 138 auf «etwa 170 Tage» angehoben worden. «Das zeigt das steile Wachstum in Frankfurt. Wir können allerdings unsere vorhandene bauliche Infrastruktur nicht so schnell anpassen, wie wir uns das selbst wünschen», so Fraport-Chef Stefan Schulte.

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200.000er-Tage

200.000er-Tage am Flughafen Frankfurt

2012
1

2013
0

2014
29

2015
62

2016
37

2017
97

2018
170

Angabe für 2018 ist eine Prognose. Quelle: Fraport

Auch am Flughafen Düsseldorf gibt es immer wieder lange Schlangen an den Passagierkontrollen: Der Sicherheitsdienstleister Kötter steht aufgrund des Airport-Wachstums seit mehreren Monat unter Personaldruck. BDLS-Präsident Udo Hansen skizziert im airliners.de-Interview, dass gerade der Trend zum Fliegen mit «nur Handgepäck» mehr Platz an den Kontrollstrecken erfordere:

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