Flugzeuge verspäten sich in Düsseldorf zunehmend in den Abendstunden. NRW-Verkehrsminister Wüst will dazu die Airlines hören. Marktführer Eurowings pocht auf Delays aus Fluglotsenstreiks.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). © hendrik-wuest.de /Ralph Sondermann

Wegen der stark gestiegenen Zahl von Landungen am späten Abend am Düsseldorfer Flughafen verlangt die Landesregierung von den Fluggesellschaften Erklärungen. Nach einem Bericht der «Rheinischen Post» hat NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) das Management mehrerer Airlines wie Eurowings und Lauda Motion zum Gespräch gebeten.

Airlines in Düsseldorf

Angaben in Prozent

Eurowings
34.2

Condor
7.5

Lufthansa
7.1

Tuifly
4.4

Lauda Motion
4.3

Sun Express
3.4

Turkish Airlines
2.2

British Airways
2.2

Germania
2.2

Easyjet
2.1

Austrian Airlines
2.1

Emirates
2.0

Übrige Airlines
26.3

Die Grafik zeigt die Verteilung der auf Flügen vom Airport Düsseldorf angebotenen Sitzplatzkapazitäten im laufenden Sommerflugplan. «Übrige Airlines» sind jene mit jeweils weniger als zwei Prozent Anteil. Quelle: ch-Aviation

Im Mai hatte es nach airliners.de-Informationen in Düsseldorf mit 313 Nachtlandungen so viele Landungen außerhalb der Betriebszeiten (sechs bis 22 Uhr) gegeben wie noch nie in einem Mai. Eurowings, Marktführer am Düsseldorfer Flughafen, verwies auf Fluglotsenstreiks und Personalmangel bei der Flugsicherung als Verspätungsgründe.

«Verspätungen dürfen nicht zur Regel werden»

Wüst will insbesondere gegenüber Eurowings Klartext reden. «Man kann den Eindruck haben, dass die Umläufe so eng getaktet sind, dass Verspätungen billigend in Kauf genommen werden», soll er laut Bericht gesagt haben. Wenn Maschinen ausfielen, würden zu oft Ersatzmaschinen fehlen.

Die Airlines müssten «ihre betrieblichen Abläufe so organisieren, dass Verspätungen die Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden». Schon im März hatte das NRW-Verkehrsministerium Eurowings aufgefordert, pünktlicher zu werden.

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Eurowings pocht auf Delays wegen Lotsenstreiks

Ein Eurowings-Sprecher verwies auf aktuelle Zahlen des Flughafens Düsseldorf, nach denen Fluglotsenstreiks quer durch Europa und Personalengpässe der Flugsicherungen im Mai 2018 erstmals für mehr als 50 Prozent aller Verspätungen am Flughafen verantwortlich gewesen seien.

«Das zeigt überdeutlich, dass nationale Flugsicherungen derzeit Verspätungstreiber Nummer eins sind und nicht Airlines, die unter diesen unhaltbaren Zuständen genauso leiden wie ihre Kunden», sagte der Sprecher. Das Treffen mit Minister Wüst sei bereits seit drei Monaten vereinbart, also keine spontane Reaktion.

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