Die irische Niedrigpreisfluggesellschaft Ryanair strebt eine Übernahme von 75 Prozent der Anteile von LaudaMotion an. Diese neue österreichische Fluggesellschaft hatte Niki Lauda nach der Airberlin-Pleite gegründet.

Niki Laudas neu gegründete Airline LaudaMotion hat sich mit Ryanair einen mächtigen Partner ins Boot geholt. Foto und Copyright: LaudaMotion  

 

Ryanair wolle 75 Prozent der Anteile übernehmen, sofern sie dazu eine EU-Freigabe erhalte, meldete Ryanair am Dienstag. Ryanair habe dazu bereits einen rechtlich verbindlichen Vorvertrag mit Niki Lauda unterzeichnet, um dessen LaudaMotion GmbH aus Wien weiter zu entwickeln und wachsen zu lassen. LaudaMotion sei ein österreichisches Unternehmen, dessen Betriebslizenz (AOC) Niki Lauda gehöre. Die Airline habe Vermögen der früheren Niki erworben, darunter Flugzeuge des Musters Airbus A320, und werde in Kürze ihren Linien- und Charterflugbetrieb aufnehmen. Dabei würden Orte in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorrangig mit Mittelmeerdestinationen verbunden.

Zunächst erwerbe Ryanair 24,9 Prozent an LaudaMotion. Die Beteiligung werde nach Vorliegen der EU-Freigabe auf 75 Prozent erhöht. Niki Lauda werde dem Vorstand als Chairman vorsitzen und die erfolgreiche Umsetzung seiner Strategie überwachen, eine österreichische Niedrigpreisfluggesellschaft aufzubauen. Ryanair unterstütze den Aufbau finanziell und personell und stelle LaudaMotion sechs «wet» verleaste Flugzeuge (also mit Crew und Wartung) für die Sommersaison 2018 zur Verfügung. LaudaMotion habe dann insgesamt 21 Flugzeuge im Einsatz.

Die 75 Prozent der Anteile wechseln, laut Ryanair, für weniger als 50 Millionen Euro den Besitzer. Weitere 50 Millionen Euro steckt Ryanair in die Anlaufkosten des ersten Betriebsjahres. Der Geschäftsplan sieht vor, dass LaudaMotion ab dem dritten Betriebsjahr schwarze Zahlen erreicht und dann auf 30 Flugzeuge wächst. Ryanair-Chef Michael O’Leary sagte: «Mit dem LaudaMotion AOC gewinnen wir Einblicke in den Betrieb einer Flotte von Airbus-Flugzeugen. Auf diese Gelegenheit hat die Ryanair-Gruppe schon einige Jahre gehofft.»

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