Wann können Passagiere vom Hunsrück nach China fliegen? Der neue Eigentümer des Flughafens Hahn hält sich noch bedeckt. Klar ist, dass wohl zuerst Frachtmaschinen in die Volksrepublik starten.

Vor kreuzenden Flugzeugen warnt ein Schild auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt-Hahn. © dpa /Fredrik von Erichsen

Nach dem Verkauf des Großteils am Hunsrück-Flughafen Hahn an die HNA legt sich die chinesische Firmengruppe noch nicht fest, ob es bereits im nächsten Jahr die ersten Passagierflüge in die Volksrepublik geben wird. Es sei noch zu früh für klare Zeitangaben, sagte HNA-Sprecher Christoph Goetzmann.

Planungen für Passagierflüge vom Hunsrück nach China seien komplex und zeitaufwendig. «In drei bis sechs Monaten können wir Genaueres mitteilen.» Es gehe um «mindestens drei Passagierflüge pro Woche». Leichter zu organisierende Frachtflüge ins Reich der Mitte könnten dagegen «mit hoher Wahrscheinlichkeit» schon im dritten Quartal 2017 aufgenommen werden.

Flüge zunächst ab Marx-Geburtstag geplant

HNA hatte bei den Hahn-Verkaufsverhandlungen 2018, das Jahr des 200. Geburtstags des aus Trier stammenden Philosophen Karl Marx, für Passagierflüge nach China ins Auge gefasst. Marx ist in der Volksrepublik überaus bekannt.

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Laut des Gutachtens vom Rechnungshof Rheinland-Pfalz zum 2016 gescheiterten ersten Hahn-Verkauf an eine andere Firma «stehen nach dem Luftverkehrsabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik China für Frachtflüge 38 Frequenzen pro Woche und für Passagierflüge 55 Frequenzen pro Woche zur Verfügung. Nach Angaben des Bundesministeriums (für Verkehr) nutzen chinesische Luftfahrtunternehmen diesen Frequenzrahmen derzeit vollständig aus.»

Hessen hält noch einen kleinen Anteil

Das Land Rheinland-Pfalz hatte seinen Mammutanteil am Airport an eine Tochter des chinesischen HNA-Konzerns, die HNA Airport Group, für rund 15 Millionen Euro verkauft. In der vergangenen Woche war der Deal unter Dach und Fach, nachdem die EU-Kommission grünes Licht für künftige Subventionen des Landes gegeben hatte.

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Höchstens 25,3 Millionen Euro Betriebsbeihilfen sind bis 2024 möglich. Ab dann sind keine Subventionen in der EU für Regionalflughäfen mehr erlaubt. Das Land stellte dem Flughafen für die kommenden Jahre zudem Investitionsbeihilfen bis zu 22,6 Millionen Euro in Aussicht. Ein Verkaufsversuch im vergangenen Jahr war schiefgegangen. Hessen hält noch immer einen kleinen Anteil.

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