Der Aufsichtsrat des Bremer Flughafens möchte den freigestellten Airport-Chef Bula kündigen — auch behält sich das Gremium rechtliche Schritte vor. Ein Gutachten hatte die aufgekommenen Vorwürfe bestätigt.

Jürgen Bula © Flughafen Bremen

Der Bremer Flughafen will sich möglichst schnell endgültig von seinem Geschäftsführer Jürgen Bula trennen und behält sich strafrechtliche Schritte gegen ihn vor. Leider hätten sich die Gründe für seine im November erfolgte Freistellung bestätigt, sagte der Aufsichtsratschef der städtischen Flughafen Bremen GmbH, Staatsrat Ekkehart Siering.

Das Verwaltungsgremium hatte sich am Donnerstag in einer Sondersitzung mit dem Bericht einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft befasst. Der Geschäftsführer habe fortlaufend gegen die Informationspflicht gegenüber dem Aufsichtsrat sowie interne Regularien verstoßen, sagte Siering.

So sei unter anderem das vorgeschriebene Vier-Augen-Prinzip bei Rechtsgeschäften nicht eingehalten worden. Es würden nun arbeitsrechtliche Schritte für die fristlose Kündigung geprüft. Die Stadt suche indes nach einem Nachfolger — dieser solle Anfang des Sommers gefunden sein.

Regionalmedien berichteten über Alkoholmissbrauch

Das Regionalmagazin «buten un binnen» von Radio Bremen hatte damals berichtet, dass Bula bei Tarifverhandlungen betrunken gewesen sein soll, weswegen der Betriebsrat anschließend seine Abberufung forderte.

Darauf angesprochen bestritt Bula die Vorwürfe, dass er unter anderem «harte Alkoholika» zu sich genommen haben soll. Er habe mit den anderen Teilnehmern der Verhandlungen nach der Ergebnisfindung angestoßen. Daraufhin sei er abgemahnt worden. «Das ist ein Fehler, der wird mir nicht mehr passieren. Das habe ich auch öffentlich bereits mehrfach gesagt im Unternehmen», wird Bula zitiert.

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Bula war seit 2009 Chef des Airports Bremen. Sein Vertrag ging noch bis 2019. Vorher war Bula unter anderem bei der Lufthansa Group beschäftigt.

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