Die geplante Einteilung der Flughäfen in Nordrhein-Westfalen in zwei Kategorien sorgt jetzt erneut für Kritik. So befürchtet der Flughafen Weeze weiterhin Einschränkungen seiner
Entwicklungschancen.

Der Flughafen Weeze aus der Vogelperspektive. © Flughafen Weeze

Der Flughafen Weeze am Niederrhein wehrt sich gegen die Einstufung als lediglich «regionalbedeutsam». Im Entwurf für den Landesentwicklungsplan werden die Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Münster/Osnabrück (FMO) als «landesbedeutsam» eingestuft. Die Flughäfen Dortmund, Paderborn/Lippstadt und Weeze sind aus Sicht der Landesregierung dagegen nur «regionalbedeutsam». FMO habe aber nicht einmal 50 Prozent des Aufkommens von Weeze und Dortmund, monierten Vertreter des Flughafens am Niederrhein jetzt erneut in Düsseldorf. Auch für den Flughafen Dortmund ist die geplante Kategorisierung «enttäuschend und nicht nachvollziehbar».

Der Flughafen Weeze befürchtet Einschränkungen seiner Entwicklungschancen. Bestimmungen des Plans seien vage, bemängelte Ludger van Bebber, Geschäftsführer des Flughafens. So sollten sich regional wichtige Flughäfen «im Einklang» mit den anderen Airports entwickeln. Das sei so, als ob ein Schreiner den zehnmal größeren Wettbewerber nebenan fragen müsse, ob man eine neue Halle bauen dürfe.

Der Flughafen erneuerte in einer Mitteilung seine Ankündigung, wegen des Landesentwicklungsplans die Europäische Kommission anrufen zu wollen. Dieser verstoße gegen gegen Kartell- und Europarecht.

Der Plan soll am Mittwoch, 7. Dezember, im Wirtschaftsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags beraten und dann an das Plenum überwiesen werden. Er soll eine der Grundlagen für ein neues Luftverkehrskonzept für Nordrhein-Westfalen sein. Die aktuelle «NRW-Luftverkehrskonzeption 2010» stammt aus dem Jahr 2000. Seit längerem wird über ein Folgekonzept diskutiert. Die Düsseldorfer Landesregierung will aber vorerst das Nationale Luftverkehrskonzept des Bundes abwarten.

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Der Flughafen Weeze hatte im vergangenen Jahr rund 1,9 Millionen Passagiere. Der Airport gehört zu über 90 Prozent einem niederländischen Investor. 40 Prozent der Fluggäste kommen aus Holland. Flüge werden fast nur von Billigflieger Ryanair angeboten. Der drittgrößte deutsche Airport Düsseldorf hatte 2015 etwa 22,5 Millionen Fluggäste.

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