In Köln/Bonn und Düsseldorf überprüft jetzt der Dienstleister Kötter seine Sicherheitskontrollen erstmals mit Dosimetern. Damit soll der Schutz vor schädlicher Strahlung verbessert werden — vor allem auf Drängen der Mitarbeiter.

Sicherheitskontrolle an einem Flughafen © dpa /Tim Brakemeier

Die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn werden derzeit auf gesundheitsgefährdende Strahlung überprüft. Dabei kommen für jeweils einen Monat sogenannte Dosimeter zum Einsatz, wie der Dienstleister Kötter auf Anfrage von airliners.de mitteilte. Kötter führt an den beiden Flughäfen im Auftrag der Bundespolizei die Personenkontrollen durch.

Die Messungen wurden in Düsseldorf bereits im Mai vorgenommen, in Köln/Bonn sollen sie Mitte Juni anlaufen. Aus organisatorischen Gründen musste der für Anfang Juni geplante Start um zwei Wochen verschoben werden. Wie Kötter-Geschäftsführer Peter Lange erklärte, wurde der Dosimeter-Einsatz «auf Wunsch unserer Luftsicherheitsassistenten» organisiert.

Bisherige Messungen blieben unter den Grenzwerten

Lange betonte, dass auch bisher schon regelmäßig Messungen der Strahlenbelastung durchgeführt und durch unabhängige Sachverständige ausgewertet werden. «In der Vergangenheit lagen bei allen durchgeführten Untersuchungen die Resultate deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten.» So sei zuletzt im August 2017 die jährliche Strahlendosis an den Gepäckprüfanlagen in Köln/Bonn wissenschaftlich erhoben worden.

Auch die Bundespolizei teilte auf Anfrage mit, man komme an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn den Auflagen der Röntgenschutzverordnung in vollem Umfang nach. «Speziell die Vermeidung unnötiger Strahlenexposition ist in jeder Hinsicht sichergestellt», sagte ein Sprecher.

Verdi will besseren Gesundheitsschutz

Die Gewerkschaft Verdi verteidigt den Dosimeter-Einsatz, der nun zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Messungen erfolgt. «Wir brauchen für die Tätigkeit in der Luftsicherheit mehr Gesundheitsschutz und dringend bessere Arbeitsbedingungen», meint Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Dafür habe man sich seit vielen Jahren eingesetzt. Wie Tarim berichtet, hat Verdi in Düsseldorf und Köln/Bonn auch bei anderen Sicherheitsfirmen die Dosimeter-Tests durchgesetzt.

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Bei den aktuellen Messungen tragen jeweils 30 Luftsicherheitsassistenten die Geräte auf freiwilliger Basis einen Monat lang bei der Arbeit. Zusätzlich werden Ortsdosimeter fest installiert.

Die Testreihe wird von einem einen staatlich anerkannten Sachverständigen durchgeführt und von der Bezirksregierung und dem Materialprüfungsamt NRW begleitet. Die Ergebnisse sollen gegenüber der Kötter-Belegschaft veröffentlicht werden.

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